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Nr. 1/1997 Loch verschwunden

Ausgabe Nr.1 vom 12. Juli 1997

Loch für Scheibe verschwunden

Am Sonntag, den 29. Juni hatte unser "alter" König Alwin Bennigstorf den Schützenverein und die Feuerwehrkapelle zu sich eingeladen. Seine Königsscheibe sollte an diesem Tag an seinem Haus angebracht werden, nachdem sie traditionsgemäß das erste Jahr die Oberender Grenzen nicht überschreiten durfte.
Viele Schützen und Musiker waren Alwins Einladung gefolgt und waren pünktlich um 10 Uhr vor seinem Haus versammelt. Vermisst wurden jedoch der Scheibenannagler und, was noch viel entscheidender war, das Loch für die Scheibe. Trotz einer sofort eingeleiteten Rasterfahndung blieb das Loch unauffindbar. Alle festgestellten Verdächtigen mussten leider nach der Gegenüberstellung mit dem Reserve-Scheibenannagler Jose Garcia Gomez wieder auf freien Stein gesetzt werden. Nach ca. 3 Minuten wurde die Suche daher zunächst erfolglos eingestellt und wieder zum Biertrinken übergegangen.
Einzig die Drohung Alwins, erst dann Birne auszuschenken, wenn die Scheibe hängt, brachte die Schützen dazu weiter über den Verbleib des Loches nachzudenken. Diese Drohung war umso schwerwiegender, da auch die Geheimreserve aus dem Schützenbus zum Entsetzen aller langsam zur Neige ging.

Aber wo konnte das Loch sein? War es heimlich von Alwins Nachbarn entwendet worden, da sie keine Oberender Scheibe in Unterende haben wollten? Hatte man beim Lochbohren vor einem Jahr im leicht angeheiterten Zustand das Loch versehentlich am falschen Haus angebracht? Und warum war der offizielle Scheibenannagler nicht erschienen? Hatte er etwas mit dem mysteriösen Verschwinden zu tun? Steckte er vielleicht mit dem Loch unter einer Decke? Oder hatte das Ganze vielleicht irgendetwas mit dem Ungeheuer von Loch Ness zu tun? Dies alles sind Fragen die wohl nie endgültig geklärt werden können.

Nach fast einer Stunde wagte Alwin schließlich einen zweiten Versuch. Es hieß wieder "Antreten zum Scheibenannageln". Und siehe da, wie durch ein Wunder durch Bosch's Bohrer, das lang vermisste Loch war wieder da! Daher konnte endlich das Kommando "Scheibe Marsch" gegeben werden.
Jose schien alles und vor allem die Scheibe gut im Griff zu haben, als plötzlich klar wurde, dass das eigenwillige Loch nicht nur gern auf Reisen geht, sondern auch nicht jeden in sich reinlässt. Die vorgesehene Schraube mochte es offensichtlich überhaupt nicht.
Angesichts der von Alwin immer noch zurückgehaltenen Birne kam jetzt doch leichte Unruhe und die Angst auf, eine weitere birnenlose Stunde überstehen zu müssen. Es wurde jedoch schnell eine neue, schönere Schraube gefunden, die nicht nur Alwin sondern auch seinem Loch gefiel, so dass die Scheibe schließlich ihren vorgesehenen Platz und alle anderen ihre lang ersehnte Birne erhielten.

Da Alwin, so wie man es von ihm kennt, alle hervorragend bewirtete, wurde es trotz einiger UFZ's (Unbekannter fliegender Zelte) ein sehr schöner Sonntag Vormittag, den sicherlich niemand so schnell vergessen wird.
hm